Zeitgeschehen
1930er-Jahre
Schwarz-Weiss-Bild einer Wohnsiedlung mit Kindern vor einem Haus

1930er-Jahre

Wohnungsnot statt Dach über dem Kopf

Als Folge der massiven Einwirkung der Nationalsozialisten firmiert die GEWOBA zweimal um: Ab 1935 heißt sie schließlich „Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Bremen mbH“. Neue Hauptanteilseigner sind die Bremer Landesbank und der „Bremische Staat“. Es ist auch die Zeit der Kriegsvorbereitung. So werden zum Ende der 1930er-Jahre nur noch Bauvorhaben der „Dringlichkeitsstufe 1“ zugelassen. Darunter fallen auch Häuser für Arbeiter*innen in der Rüstungsindustrie wie die Focke-Wulf-Siedlung.

Mitgeschnitten
Straßenszenen aus Bremen von 1933, Aufmärsche der Nationalsozialisten, typische Siedlungshäuser von 1936 sowie Arbeiterwohnstätten, Leben in der Innen- und Neustadt um 1939

Blitzlichter

1933

Besetzung des Volkshauses am 18. April 1933 durch die Gestapo.

Im Zuge der nationalsozialistischen Machtergreifung verhaftet die Gestapo vier Mitglieder des GEWOBA-Vorstands. Kurz darauf, am 2. Mai 1933, werden die Gewerkschaften „gleichgeschaltet“ und Teil der „Deutschen Arbeitsfront“ (DAF). Das Gewerkschaftsvermögen wird beschlagnahmt. Als Folge firmiert die GEWOBA ab dem 3. Mai unter dem Namen „Gemeinnützige Wohnungsbaugemeinschaft der Deutschen Arbeitsfront für Bremen und Umgegend“.

1935

Im Mai 1935 wird die GEWOBA zur „Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Bremen mbH“.

Nach erneuter Änderung der Unternehmensform sind die Bremer Landesbank und der „Bremische Staat“ Hauptanteilseigner. Die GEWOBA gilt fortan als Organ der staatlichen Wohnungspolitik. Als solche baut sie vorrangig Einfamilienhäuser. Häuser und Wohnungen werden nur an kinderreiche deutsche Familien vergeben.

1938

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Schwarz-weiss Bild eines weissen Mehrfamilienhauses

Die Focke-Wulf-Siedlung wird errichtet.

In Vorbereitung des Zweiten Weltkrieges werden nur noch Bauvorhaben zugelassen, die der Kriegsvorbereitung dienen. Auch die Focke-Wulf-Siedlung fällt unter die sogenannte „Dringlichkeitsstufe 1“. Die Wohnanlage auf dem ehemaligen Lloydgelände im Bremer Ortsteil Hastedt ist für die Arbeiter*innen der boomenden Rüstungsindustrie der benachbarten Focke-Wulf-Flugzeugwerke gedacht.