Zeitgeschehen
1980er-Jahre
Ein Grafitti an einer Hauswand mit dem Text - zur Hölle mit der neuen Heimat

1980er-Jahre

Rückbesinnung auf Bremer Tugenden

Das größte gewerkschaftlich geführte Wohnungsunternehmen in Europa, die „Neue Heimat“, nimmt nach Bekanntwerden von Korruptionsfällen und Missmanagement sein unrühmliches Ende. Auch das Kapitel des Großsiedlungsbaus ist damit abgeschlossen. In Bremen und Bremerhaven übernimmt, wie in vielen anderen Städten auch, die öffentliche Hand. 1987 wird die GEWOBA wieder ein bremisches Unternehmen.

Blitzlichter

1982

Die Ära „Neue Heimat“ geht zu Ende

In der Kurzversion liest sich die Geschichte der Neuen Heimat so: 1926 vom DGB gegründet, 1933 von den Nazis enteignet, 1950 wird das Eigentum an den Gewerkschaftsbund rückübertragen, in den weiteren Jahren treibt die Neue Heimat maßgeblich den Wiederaufbau westdeutscher Städte nach dem Krieg voran und wächst zu Europas größtem Wohnungskonzern mit mehr als 100 Gesellschaften heran. Viele ihrer Projekte gelten als zukunftsweisend und setzen neue Maßstäbe. 1982 steht für das jähe Ende der Neuen Heimat. Der Konzern wird als korrupt und hoch verschuldet „entzaubert“. Die Aufteilung in regionale Gesellschaften wird vorbereitet.

1987

Neubeginn als Bremer Gesellschaft

Aus der „Neuen Heimat Bremen“ wird die „GEWOBA Gemeinnützige Gesellschaft für Wohnungsbau und Wohnungsbewirtschaftung mbH“ – ein Unternehmen, das für den symbolischen Betrag von einer Mark in den Besitz Bremens übergeht. Die Aufgabe der GEWOBA lautet wieder: „Die Versorgung breiter Bevölkerungsschichten mit bezahlbarem Wohnraum.“

1989

Aufhebung der Gemeinnützigkeit

Im Jahr der Wiedervereinigung wird das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz aufgehoben. Ohne steuerliche Förderung agiert die GEWOBA fortan als Unternehmen, das sich aus eigener Kraft wirtschaftlich trägt.