Für mehr Natur- und Insektenschutz

Warum Gründächer in urbanen Räumen wichtig sind - Vortrag inkl. Besichtigung des „Grünen Hauses“ am Hohentorsplatz am 29. Juni, 17 Uhr

Sie bieten Insekten Lebensraum, entlasten bei Starkregen die Kanalisation und leisten einen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas: Die Rede ist von Gründächern, die sich auf Garagen oder Gebäudedächern anlegen lassen. Auch die GEWOBA begrünt in immer mehr Stadtteilen die Dächer ihrer Neubauten und will damit einen Beitrag zum Biodiversitäts- und Klimaschutz in urbanen Räumen leisten. Die Besonderheiten des Daches des „Grünen Haus“, das die GEWOBA vergangenes Jahr am Hohentorsplatz fertiggestellt hat, sind Thema des Vortrages „Dachbegrünung für Insekten“ von der GEWOBA, der Hochschule Osnabrück und der Bremer Umwelt Beratung am 29. Juni, um 17 Uhr im Neusis – Fahrrad-Repair-Cafe in der Langemarckstr. 116. Im Anschluss ist eine Besichtigung des Grünen Hauses geplant.

Für den GEWOBA-Planer und Architekten, Johann Christian Plagemann, liegen die Vorteile klar auf der Hand: „Gründächer bringen Natur in die Städte: Bis zu einem gewissen Grad können Dachbegrünungen sogar Lebensräume ersetzen, die durch die Bebauung verloren gegangenen sind. Damit entfalten sie eine besondere ökologische Bedeutung.“ Das Wohnungsunternehmen hat diese bereits im Neubauprojekt „Wohnen im Westend“ in Bremen Walle sowie auf dem Dach des „Grünen Hauses“ in der Neustadt umgesetzt. Weitere Begrünungen sind auf den Dächern in dem neuen Wohngebiet Gartenstadt Werdersee, im Schweizer Foyer in Osterholz-Tenever sowie im Q45 in der Bremer Bahnhofsvorstadt in Planung.

Natürliche Klimaanlagen und Regenwasserspeicher

Die entsprechende Bepflanzung auf den Dächern mit Moosen, Gräsern, Stauden oder trockenresistenten, regionalen Wiesenblumen bietet Insekten eine Fläche, auf der sie sich ungestört tummeln können. Diese wiederum locken auch Vögel an. Außerdem wirken sich Gründächer stadtklimatisch günstig aus, da sich die Flächen nicht so stark aufheizen. Schließlich wird die Lebensdauer von Dächern verlängert, da sie besser vor Witterungseinflüssen geschützt sind. Besonderer Vorteil von Gründächern ist die Fähigkeit der Regenwasserrückhaltung. Das Regenwasser, das auf die Dächer fällt, wird aufgenommen, gespeichert und teilweise durch Verdunstung bei warmen Tagen zur Kühlung wieder abgegeben. „Wir schaffen damit kleine natürliche Klimaanlagen in der Stadt. Das restliche Regenwasser wird zeitlich verzögert in die Kanalisation abgeführt. Somit entlastet die Dachbegrünung die Kanalisation bei Starkregen“, so Plagemann.

Um Pflanzen auf Dächern einen dauerhaften Lebensraum zu bieten und die Biodiversität zu steigern, arbeitet die GEWOBA seit 2020 im Rahmen des Forschungsprojekts „DaLLî“ mit der Hochschule Osnabrück zusammen und tauscht sich mit Initiativen wie der „Biodiversity in Good Company“ zu dem Thema aus. „Hier profitieren wir aus dem Erfahrungsschatz und passen die Gründächer immer wieder an. So statten wir die Dächer neben der standortgemäßen Begrünung zusätzlich mit Nisthabitaten für Insekten aus“, sagt Plagemann. Darüber hinaus werden die Dächer mit PV-Anlagen für die Stromerzeugung im jeweiligen Haus ergänzt. „Wir schaffen mit den Gründächern nicht nur Lebensraum für eine vielfältige Insekten- und Pflanzenwelt, sondern nutzen diese Flächen für die Erzeugung regenerativer Energien. Zusätzlich sehen grüne Dachlandschaften attraktiver im Wohnumfeld aus, indem sie den Wohn- und Freizeitwert von Gebäuden steigern“, erklärt Plagemann.

Der Vortrag „Dachbegrünung für Insekten – Wie Biodiversität auf dem Dach umgesetzt und gefördert wird“ findet statt am:

Mittwoch, 29. Juni 2022, um 17 Uhr

im Neusis – Fahrrad-Repair-Cafe, Langemarckstr. 116, Bremen-Neustadt

Die Referierenden sind:

  • Johann Christian Plagemann, GEWOBA
  • Daniel Jeschke, HS Osnabrück
  • Elke Meier, Bremer Umwelt Beratung

Eine Anmeldung ist telefonisch bei der Bremer Umwelt Beratung e.V. erforderlich unter:
0421 7070 100 oder per E-Mail an info@bremer-umwelt-beratung.de
 

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