Passivhaus Findorff: Wohnen für Klimapioniere

Senator Lohse und GEWOBA weihen das Niedrigenergiehaus in Findorff ein.

Nach knapp 18 Monaten Bauzeit ist es soweit. Gemeinsam mit dem Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Dr. Joachim Lohse, weihte heute um 13 Uhr der GEWOBA-Vorstandsvorsitzende, Peter Stubbe, das Passivhaus in Findorff feierlich ein. An der Kissinger Straße 5 baute die GEWOBA den barrierefreien Neubau mit 16 Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen. Die ersten Mieter ziehen Mitte April ein. Das Investitionsvolumen belief sich auf rund 4,5 Millionen Euro.

Das Besondere: Passivhäuser entsprechen höchsten Standards beim energiesparenden Bauen. Mit 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr liegt der Heizwärmebedarf unter dem eines Niedrigenergiehauses. „Das bedeutet, dass die zukünftigen Mieter bei Heizkosten von durchschnittlich 0,93 Euro pro Quadratmeter monatlich über 50 Prozent sparen“, sagt Peter Stubbe. Für niedrige Heizkosten und gutes Raumklima sorgt in Zukunft das Zusammenspiel aus sorgfältiger Konstruktion und Lüftungstechnik. Die Gebäudehülle ist hochwirksam gedämmt, eine Solaranlage produziert Strom, die automatische Lüftungsanlage ermöglicht eine angenehme Raumluft. Die restliche Heizwärme stammt aus einem modernen Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung. Dr. Joachim Lohse: „Mit dem Passivhaus vereint die GEWOBA ambitionierten Klimaschutz am Bau mit ansprechender Architektur und schafft gleichzeitig neuen Wohnraum in einem stark nachgefragten Stadtteil.“

Findorff meets Europe

Das Projekt in Findorff ist ein Bauvorhaben im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts „BuildTog“ (Building Together) des europäischen Netzwerks der Wohnungswirtschaft EURHONET. Gemeinsam mit verschiedenen Vertretern der europäischen Wohnungswirtschaft entwickelte die GEWOBA einen Mehrfamilienhaus-Typus im Passivhausstandard, der länderspezifisch und standortabhängig angepasst werden kann und höchster Energieeffizienz mit wirtschaftlicher Bauausführung und hoher Architekturqualität vereint.

Mit dem Neubau nimmt die GEWOBA schon heute den Niedrigstenergiegebäude-Standard ins Visier, der ab 2021 europaweit eingeführt werden soll. Gleichzeitig hat das Unternehmen auch die im „Pariser Klimaabkommen“ vereinbarten Ziele für 2050 im Blick, das von knapp 200 Staaten beschlossen wurde. Das verbindliche Klimaziel: Bis zum Jahr 2050 soll die Weltgemeinschaft annähernd treibhausneutral leben. „Die Wohnungswirtschaft trägt eine große Verantwortung zur Erreichung der Klimaschutzziele. Das bedeutet, wir müssen Wege finden, auch im Null-Energie-Standard bezahlbar und wohnlich zu bauen“, so Peter Stubbe. Zusätzlich steht den Mietern eine öffentliche Car-Sharing-Station für Elektroautos und -räder (Pedelecs) zur Verfügung. Die Grundgebühr übernimmt die GEWOBA dabei für einen bestimmten Zeitraum.

Auf demselben Grundstück erfolgt neben dem Passivhaus im Mai 2017 der Baustart eines weiteren Gebäudes mit 28 öffentlich geförderten Mietwohnungen.

 

 

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