Historie trifft auf Moderne - Zentral Wohnen in Vegesack

Umnutzung des Hartmannsstifts beinah abgeschlossen - Erste Mietparteien eingezogen

Mitten in Bremen-Vegesack ist auf dem Grundstück des ehemaligen Hartmannsstifts zum Jahreswechsel ein zukunftsgerechtes Wohnquartier bezugsfertig geworden. Zwischen der Gerhard-Rohlfs- und der Albrecht-Roth-Straße hat die Gewoba zusammen mit Projektentwickler PROCON und der ELB Real Estate das parkähnliche Gelände in weniger als drei Jahren Bauzeit durch Abriss, Sanierung und Neubau in eine neue, zentrale Wohnadresse umgewandelt.

Historie trifft auf Moderne

Bevor hier Wohnungen entstehen konnten, musste behutsam abgerissen werden. Der historische, denkmalgeschützte Kern des alten Stiftgebäudes wurde in seine ursprüngliche Form zurückgebaut und zeitgemäß saniert sowie energetisch ertüchtigt. Daneben entstanden sechs Neubauten. Auch das umgebende Grün mit altem Baumbestand sollte bei der Bauvorbereitung größtmöglich erhalten bleiben. Ende 2024 waren die ersten Wohnungen fertig. „Die GEWOBA vermietet in vier Gebäuden 32 barrierefreie Zwei- bis Fünf-Zimmerwohnungen zu 6,50 Euro pro Quadratmeter. Diese sind preisgebunden, also nur mit einem Berechtigungsschein zu mieten. Die Wohnflächen von 49 bis 98 Quadratmetern bieten einen zeitgemäßen Wohnungsmix an dieser zentralen Lage, gut für Familien, Alleinerziehende oder auch Menschen mit gesundheitlichem Handicap“, weiß GEWOBA-Vermieterin, Frau Musall. In der Tiefgarage sind 31 Pkw-Stellplätze vorhanden, von denen zehn mit Ladevorrichtungen für Elektromobilität vorgerüstet sind. Unverzichtbar für ein zeitgemäßes Quartier: Sichere Funktionsräume zur Unterbringung von Fahrrädern oder Kinderwagen.

Vintage-Look gepaart mit modernster Technik

Mit ihren Klinkerfassaden aus rotem Backstein und Mauerwerksvor- und Rücksprüngen zitieren die Neubauten die Gestaltungsmerkmale des historischen Stiftsgebäudes. Der für das Quartier identitätsstiftende Bestandsbau steht im Mittelpunkt des neuen städtebaulichen Ensembles. Die Neubauten sind im KfW-55-Standard errichtet. Ein Nahwärmenetz mit Wärmeerzeugung mittels Blockheizkraftwerk und Wärmepumpe versorgt die einzelnen Baukörper mit Wärme. Die Dächer erhalten zusätzlich Photovoltaikmodule und Solarthermieanlagen. Die ersten Wohnungen wurden bereits bezogen und bis zum Spätsommer soll das gesamte Areal mitsamt Außenanlagen fertig sein.

Die GEWOBA hat bereits mit dem Lesum Park ein ambitioniertes Wohnprojekt im Bremer Norden realisiert und hier das bezahlbare Angebot mit 117 barrierefreien Wohnungen erweitert. GEWOBA-Geschäftsbereichsleiter Herr Stahl schätzt das Engagement im Norden sehr: „Die GEWOBA hat hier in den vergangenen Jahren viel investiert. Von Lüssum über Lesum bis Marßel haben wir gute Nachbarschaften und begegnen mit Um- oder Neubauten der Nachfrage nach familienfreundlichem, also passendem und bezahlbarem Wohnraum.“ Zusätzlich entsteht am Hartmannsstift eine Kindertagesstätte mit 60 Plätzen, eine Tagespflegeeinrichtung für Seniorinnen und Senioren sowie eine Wohngemeinschaft für beeinträchtigte Menschen.

Bauen und dabei Geschichte bewahren

Zum Hintergrund des Quartiers: Der Stifter Wilhelm Hartmann wurde 1844 in Vegesack-Aumund geboren. Als 19-Jähriger ging der Maurersohn nach England. Er entwickelte einen Rostschutz-Anstrich für Schiffe, gründete zusammen mit zwei Brüdern das aufstrebende Unternehmen „Hartmann Bros.“. Die Firma wurde zu einem Weltmarktführer. Als 1885 in Vegesack Geld für ein dringend benötigtes Krankenhaus fehlte, bekam Hartmann Wind davon und sprang ein – mit der Bedingung, dass insbesondere die ärmere Bevölkerung aus Bremen-Nord hier ebenfalls medizinische Hilfe bekommen sollte. Die Klinik wurde am 2. September 1887 als Hartmannsstift in Betrieb genommen.

Das Gebäude wurde Jahre danach wieder mit Hartmanns Hilfe erweitert und schließlich Teil des Klinikums Bremen-Nord. Danach beherbergte das Gebäude bis 2010 das Bauamt Bremen-Nord und war kurzzeitig eine Flüchtlingsunterkunft. Den Umbau startete die Bauherrin GEWOBA 2022 nach Plänen des Architekturbüros SchönbornSchmitz aus Berlin.

 

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