Gute Aussichten für die Falkenstraße: Baubeginn für 2021 geplant
Bezahlbare Cityappartements, Öko-Neubauten und Gewerbe
Martin Paßlack, Leiter der GEWOBA-Neubauabteilung erläutert das Vorhaben: „Bis zu 126 Wohnungen sollen hier entstehen, die meisten davon öffentlich geförderte Ein- bis Zwei-Zimmer-Apartments. Fürs Erdgeschoss sind Einzelhandelsflächen vorgesehen, zur Falkenstraße ein begrünter öffentlicher Platz.“ Geplant ist ein Stadtbaustein, der positiv in das umgebende Quartier an der Falkenstraße ausstrahlt und gleichzeitig seinen neuen Bewohnern trotz der verkehrsreichen Lage ein attraktives Umfeld bietet. Umbaustart soll Anfang 2021 sein. Neben der Generalsanierung, bei der das Hochhaus zur neuen Raumaufteilung komplett entkernt wird und seine jetzige Hülle verliert, ist auch eine städtebauliche Ergänzung mit 58 weiteren Wohneinheiten, aufgeteilt auf zwei Neubauten, vorgesehen. „Hier werden neben größeren Wohnungen auch Wohnateliers als Maisonetten über zwei Etagen angeboten“, so Paßlack. „Insgesamt will die GEWOBA 40 Millionen Euro investieren“.
Innerstädtisches Wohnen für die neue mobile Gesellschaft
Neue Mobilitätskonzepte kommen ebenso zum Tragen wie der Share-Gedanke. „Statt Autostellflächen sind für die zukünftigen Mieter hier neben der Lage vor allem die fußläufige Anbindung an Nah- und Fernverkehr sowie Fahrradstellplätze bedeutende Kriterien“, weiß Hans-Hermann Schrader, GEWOBA-Geschäftsbereichsleiter Bremen Mitte/Nord/Süd über die Interessentenlage. Doch auch die vorhandene Tiefgarage steht den künftigen Mietern zur Verfügung. Neben weiteren Wohnungen sollen auch gewerbliche Angebote entstehen und die Betonwand zur Findorffstraße für Geschäfte mit Schaufenstern geöffnet werden. Ende 2024 sollen die ersten Bewohner einziehen.
Attraktiver Standort mit vielen Möglichkeiten
Die Lage ist sehr zentral und damit gefragt. Die GEWOBA erwägt auch die eventuelle Bereitstellung eines Veranstaltungsraums plus zweier kleiner Kurzzeitmiet-Appartements für Neubremer, Messeteilnehmer, Familienbesuch oder Ähnliches im Haus.
Optimierungen vor dem Baubeginn
„Der Charakter des Ortes wird durch die Gestaltung der Gebäude fortgeschrieben“, befindet die Jury den Siegerentwurf der Architekten EM2N. „Durch eine sehr geschickte Positionierung der Baukörper zueinander und die Anordnung auf einem verbindenden Sockel entsteht zwischen den Häusern ein angemessener Raum, der offen genug ist, um auch als Platz für das Quartier zu fungieren.“ Doch an einigen Themen soll noch für die Wohn – und Aufenthaltsqualität in dieser verkehrsreichen Zone nachgebessert werden. Zum Beispiel beim Lärmschutz, der Tageslichtversorgung im Schatten des Hochhauses, der Raumaufteilung und Dachbegrünung.
Zwischennutzung ein Erfolg
Als Zwischennutzer fungiert seit November 2019 der Verein Visionskultur mit dem „Creative Hub Bremen“ im Haus als Starternetzwerk für 70 Projekte von Kunst, Kultur, Forschung, Dienstleistungen und Kreation.
Ein Gebäude mit Geschichte
In der 60 Meter hohen Immobilie war von 1968 bis 2007 das Kreiswehrersatzamt untergebracht, später wurden Räume vom Hauptzollamt und für „Tatort“-Dreharbeiten genutzt. Sechs der 14 Etagen hat die GEWOBA im 2015 kurzfristig als Flüchtlingsunterkunft und Übergangswohnheim umgewandelt, das bis November 2018 über die AWO betreut wurde. Das heute mit einer filigranen Fassade aus keramischen Elementen, Aluminium und Glas eingehüllte Gebäude ist mit einem Atombunker unterkellert. Die Nutzfläche beträgt insgesamt 6700 Quadratmeter. Im März vergangenen Jahres hat die GEWOBA die markante Immobilie erworben mit dem Ziel, hier ein komplett neues Cityquartier mit bezahlbaren Wohnungen entstehen zu lassen.